Ergebnisse des Käfermonitorings am Zierker See in Neustrelitz (2022) - durchgeführt von Michael Teuscher

Untersuchungen zur Artenvielfalt sind wesentlich für die Einschätzung der Qualität von Lebensräumen und ihrer Entwicklung. Das gilt besonders für Insektenuntersuchungen.

Laufkäfer sind die am besten untersuchte Käferfamilie, u.a. weil sie sich in Bodenfallen gut fangen lassen. Die Artenzusammensetzung und die Häufigkeit der einzelnen Arten lassen Einschätzungen zur Qualität des Untersuchungsgebietes zu. Durch wiederholte Untersuchungen erkennt man die Entwicklung der Artenzusammensetzung im Gebiet, veränderte äußere Bedingungen und allgemeine Tendenzen, wie Einflüsse durch den Klimawandel.

Fanggebiet 1 ist eine Wiese mit angrenzendem Schilfrand zwischen Wiesenthaler Weg und dem Nordufer des Zierker Sees westlich des Dammwild-Geheges (Ortsteil Zierke). Im ausgetrockneten Graben zwischen Wiese und Uferweg wurde im Februar 2002 ein Exemplar vom Schilf-Grabläufer (Pterostichus aterrimus) in morschem Holz gefunden. Damals gehörte die Art in die Kategorie 2 (stark gefährdet) der Roten Liste M-V. In der aktuellen RL ist sie in der Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) zu finden. Die Art wurde nicht wiedergefunden.

Fanggebiet 2 liegt etwa 250 m weiter nordwestlich. Es liegt im Acker  und zieht sich von Weidenhof etwas den Berg hoch. Beprobt wurde es nach der Haferernte. Hier erfolgte 1999 u.a. eine Laufkäferuntersuchung im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsanalyse in Vorbereitung der Entschlammung des Zierker Sees. Damals wurden mehrere Exemplare des Goldpunkt-Puppenräubers (Calosoma auropunctatum) gefangen. An dieser Stelle hatte vorher auch G. STÖCKEL die Art nachgewiesen. Das ist zwar der häufigste Puppenräuber, steht aber dennoch in RL Kat. 3 (gefährdet). Diese Art wurde ebenfalls in diesem Projekt nicht gefunden. Wird eine Art nicht gefunden, heißt das aber nicht, dass sie am jeweiligen Ort nicht vorkommt. Arten können in manchen Jahren häufiger, in anderen Jahren gar nicht gefunden werden.

Alle gefundenen Arten werden an die Landesdatenbank gemeldet – die Untersuchung bringt somit allemal einen Erkenntnisgewinn. 

Beifänge anderer Arten werden an Spezialisten weitergeleitet und gelangen so auch in die entsprechenden Datenbanken.